Der Wahlpflichtunterricht „Bionik“ steht unter anderem auf der Grundlage der Handreichung des IPN:  Physik im Kontext – Ein Programm zur Förderung der naturwissenschaftlichen Grundbildung durch Physikunterricht.

Der Themenbereich der Bionik scheint dafür bestens geeignet. Diese Verbindung aus Biologie und Technik, aus Naturwissenschaft und Anwendung hat in den vergangenen Jahren einen gewaltigen Boom erlebt: die Nachahmung des Lotus-Effektes bei Lacken und Keramiken, immer leichtere Konstruktionen (z.B. im Flugzeugbau) oder Schwimmanzüge mit Hai-Fisch-Effekt sind nur wenige von zahlreichen Beispielen. Der Übertragung biologischer Vorbilder auf technische Anwendungen wird eine große Bedeutung beigemessen. Doch die Übertragbarkeit hat Grenzen, die nicht auf die Unzulänglichkeit der Ingenieure zurückzuführen sind, sondern in der Natur der Dinge liegen.

Gerade die Frage von Größenordnungen ist dabei von Interesse und öffnet gleichzeitig die Tür in ein weiteres Kapitel aktueller Forschung: die Nanotechnologie. Da die Grundlagen zur Verständnis der Bionik meist aus der Physik stammen, bietet es sich an, Bionik im Rahmen von Physik im Kontext (piko) aufzugreifen. Das Verknüpfen von Theorie und Praxis, die Berücksichtigung von Schülervorstellungen, die Aktivierung der Schüler/innen, die Vermittlung naturwissenschaftlichen Denkens und Arbeitens, das Erproben schülerzentrierter Unterrichtsmethoden, das Kennenlernen neuer physikalischer und technischer Erkenntnisse und Entwicklungen sowie die Möglichkeit zur eigenständigen Gestaltung der Lernumgebung sind Ziele von piko und gleichermaßen Ziele des WPU Bionik.

Quelle: Björn Gremmer: Bionik - Biologie und Technik im Fokus der Physik, Hrsg: Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN), 2005.